Die Liidimedia Oy aus dem finnischen Tampere betreibt MonoSurveys als Online-Panel für bezahlte Umfragen. Das Unternehmen arbeitet mit verschiedenen Marktforschungsnetzwerken wie Dynata und Lucid zusammen und stellt deren Umfragen über eine zentrale Plattform zur Verfügung. Die technische Infrastruktur läuft über ISO-27001-zertifizierte Rechenzentren in Deutschland, was einen gewissen Standard bei der Datensicherheit bedeutet. Als EU-Unternehmen unterliegt Liidimedia der DSGVO, was für Schweizer Nutzer ebenfalls relevant ist.
Die Vergütung wird direkt in Eurobeträgen ausgewiesen, ohne komplizierte Punkteumrechnungen. Du kannst zwischen verschiedenen Auszahlungsmethoden wählen: Amazon-Gutscheine stehen bereits ab 5 Euro zur Verfügung, PayPal und Paysafecard ab 10 Euro. Zusätzlich gibt es Gogift-Geschenkkarten als weitere Option. MonoSurveys bietet sowohl eine browserbasierte Version als auch mobile Apps für Android und iOS an. Die Plattform ist in mehreren Ländern aktiv, eine deutschsprachige Oberfläche steht zur Verfügung.
Registrierung und Zugangsvoraussetzungen
Die Anmeldung bei MonoSurveys verläuft unkompliziert. Du benötigst deinen Vor- und Nachnamen, eine gültige E-Mail-Adresse und ein Passwort. Bei der Passwortvergabe musst du bestimmte Anforderungen beachten: mindestens sieben Zeichen, darunter mindestens ein Grossbuchstabe, ein Kleinbuchstabe, eine Ziffer und ein Sonderzeichen. Diese Anforderungen sollen die Kontosicherheit erhöhen. Nach dem Absenden des Registrierungsformulars erhältst du eine Willkommensmail mit einem Bestätigungslink, den du anklicken musst, um dein Konto zu aktivieren.
Das Mindestalter für die Teilnahme liegt bei 18 Jahren. Jüngere Personen können sich nicht registrieren. Einen Startbonus gibt es nicht, dein Kontostand beginnt bei null. Im nächsten Schritt wirst du aufgefordert, einen Profilfragebogen auszufüllen. Diese Hintergrundbefragung dauert laut Anbieter etwa sieben Minuten und erfasst Informationen zu deiner Person, deinem Lebensstil, deinem Beruf und deinen Konsumgewohnheiten. Je vollständiger dein Profil ist, desto besser soll das System passende Umfragen für dich identifizieren können.
Die mobile App steht im Google Play Store und im Apple App Store zum Download bereit. Die Android-Version wurde zuletzt im August 2025 aktualisiert, die iOS-Version wird ebenfalls regelmässig gepflegt. Über die Apps kannst du nicht nur an Umfragen teilnehmen, sondern auch deinen Kontostand einsehen und Auszahlungen beantragen. Push-Benachrichtigungen informieren dich über neue Umfragen, wobei die Frequenz dieser Benachrichtigungen in der Praxis eher gering ausfällt.
Umfragen und Vergütung
MonoSurveys gibt an, etwa eine Umfrage pro Woche zu versenden. Diese Zahl ist jedoch nicht garantiert und kann stark schwanken. In unseren Tests haben wir festgestellt, dass die tatsächliche Einladungsfrequenz deutlich niedriger liegt. Teilweise vergehen mehrere Wochen ohne jede neue Umfrage. Die Verfügbarkeit scheint insgesamt sehr beschränkt zu sein, was die Verdienstmöglichkeiten stark einschränkt.
Die Vergütung pro Umfrage beträgt laut App-Beschreibung bis zu vier Euro. In der Praxis sieht das jedoch anders aus. Die meisten Umfragen bringen deutlich weniger ein, oft zwischen 20 Cent und einem Euro. Das Verhältnis zwischen investierter Zeit und Vergütung fällt dabei ungünstig aus. Eine Umfrage, die 25 Minuten dauert und mit 0,23 Euro vergütet wird, ist keine Ausnahme. Rechnerisch entspricht das weniger als 60 Cent pro Stunde, was weit unter jedem Mindestlohn liegt.
Screenouts stellen ein grosses Problem dar. Ein Screenout bedeutet, dass du nach einigen Einstiegsfragen aus der Umfrage ausgeschlossen wirst, weil dein Profil nicht zur gesuchten Zielgruppe passt. Grundsätzlich ist das in der Marktforschung normal. Problematisch wird es allerdings, wenn du bereits 10, 15 oder sogar 30 Minuten in eine Umfrage investiert hast und dann ohne jede Vergütung disqualifiziert wirst. Die Nutzungsbedingungen sehen keine Entschädigung für solche Fälle vor. Du erhältst null Euro für die aufgewendete Zeit.
Während unserer Tests sind wir mehrfach nach längerer Bearbeitungszeit aussortiert worden. Das führt schnell zu Frustration, insbesondere weil du Zeit investierst, ohne etwas dafür zu bekommen. Die Themen der Umfragen decken typische Marktforschungsbereiche ab: Konsum, Marken, Produkte und Dienstleistungen. Besondere Formate wie Produkttests, Tagebuchstudien oder qualitative Interviews haben wir nicht gefunden. Es handelt sich praktisch ausschliesslich um klassische Online-Fragebögen.
Auszahlung und Bearbeitungszeiten
Die niedrige Auszahlungsgrenze gehört zu den wenigen positiven Aspekten von MonoSurveys. Bei Amazon-Gutscheinen reichen bereits 5 Euro aus, um eine Auszahlung zu beantragen. Bei PayPal und Paysafecard liegt die Schwelle bei 10 Euro. Im Vergleich zu Panels, die 20 oder 30 Euro verlangen, ist das durchaus attraktiv. Gogift-Geschenkkarten stehen als weitere Möglichkeit zur Verfügung und lassen sich ebenfalls ab 10 Euro einlösen.
Der Auszahlungsprozess läuft über den Bereich „Redeem rewards" in deinem Konto. Dort wählst du die gewünschte Methode aus und bestätigst den Vorgang. Bei PayPal-Auszahlungen ist es wichtig, dass die E-Mail-Adresse deines PayPal-Kontos mit der E-Mail-Adresse deines MonoSurveys-Kontos übereinstimmt. Falls das nicht der Fall ist, hast du 30 Tage Zeit, um dein PayPal-Konto entsprechend anzupassen. Andernfalls kann die Auszahlung nicht durchgeführt werden.
Es gibt Beschränkungen bei der Auszahlungsfrequenz. PayPal-Auszahlungen sind nur einmal pro Stunde möglich. Insgesamt kannst du maximal zweimal pro Tag eine Auszahlung beantragen, unabhängig von der gewählten Methode. Für die meisten Nutzer ist das unproblematisch, kann aber in Einzelfällen einschränken.
Die Bearbeitungszeit ist ein kritischer Punkt. Laut Hilfe-Center werden alle Zahlungen vor der Weiterleitung aus Sicherheitsgründen geprüft. Eine konkrete Zeitangabe fehlt. In unseren Tests hat die Auszahlung mehrere Tage gedauert. Nutzerberichte auf Bewertungsplattformen sprechen von Verzögerungen, die sich über Wochen erstrecken. Es gibt dokumentierte Fälle, in denen Gutscheine nicht angekommen sind oder Auszahlungen ohne Erklärung ausblieben. Der Support reagiert in solchen Situationen nur langsam oder gar nicht, was die Situation verschärft.
Support und Erreichbarkeit
Der Hauptkontaktweg bei MonoSurveys führt über das Help Center, das auf der Zendesk-Plattform basiert. Dort findest du verschiedene Kategorien zu Account-Fragen, Umfragen, Rewards und Zahlungen. Die Artikel sind auf Englisch verfasst und decken typische Fragestellungen ab. Falls du keine passende Antwort findest, kannst du über das „Submit a request"-Formular ein Support-Ticket einreichen.
Zusätzlich gibt es eine E-Mail-Adresse für geschäftliche Anfragen und eine separate Adresse für App-Support. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass der Support nur sehr eingeschränkt erreichbar ist. Auf Trustpilot antworten die Betreiber zwar auf einen Teil der negativen Bewertungen, die durchschnittliche Reaktionszeit liegt jedoch bei etwa einem Monat. Viele Nutzer berichten, dass sie auf ihre Anfragen überhaupt keine Antwort erhalten haben.
In unseren Tests haben wir ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass Supportanfragen entweder sehr spät oder gar nicht beantwortet werden. Das ist besonders problematisch, wenn es um ausbleibende Auszahlungen, nicht gutgeschriebene Umfragen oder technische Probleme geht. Wer schnelle Hilfe benötigt, wird bei MonoSurveys häufig enttäuscht. Die mangelnde Reaktionsfähigkeit des Supports trägt erheblich zur negativen Gesamtwahrnehmung bei.
Datenschutz und Transparenz
Als EU-Unternehmen unterliegt Liidimedia Oy der DSGVO. Die Datenschutzerklärung enthält eine explizite GDPR-Sektion und führt Liidimedia als Data Controller auf. Deine Rechte auf Auskunft, Löschung und Widerspruch sind dokumentiert. Die Server befinden sich in ISO-27001-zertifizierten Rechenzentren in Deutschland, was einen gewissen Standard bei der technischen Sicherheit bedeutet. Für Schweizer Nutzer ist relevant, dass die DSGVO zwar nicht direkt gilt, die Datenschutzstandards aber vergleichbar sind.
Allerdings können deine Daten auch in Drittländer wie die USA übertragen werden, etwa wenn Marktforschungspartner ausserhalb der EU sitzen. Das ist in der Branche üblich, sollte dir aber bewusst sein. MonoSurveys nutzt zudem Tracking-Tools wie Google Analytics für Marketingzwecke. Die postalische Adresse des Unternehmens in Tampere ist auf der Kontaktseite und in den App-Stores klar angegeben, was grundsätzlich für Transparenz spricht.
Weniger transparent sind die Reward-Bedingungen. Die Nutzungsbedingungen bleiben bei der Frage, wann genau eine Vergütung erfolgt und wann nicht, relativ vage. Auch die genauen Auszahlungslimits sind nicht durchgängig konsistent dargestellt. Das Help Center nennt teilweise andere Werte als die Startseite. Diese Widersprüche erschweren es, verlässliche Aussagen über die tatsächlichen Bedingungen zu treffen. Eine klarere Kommunikation wäre wünschenswert.
Inaktivität und Kontoschliessung
MonoSurveys kann dein Konto bei längerer Inaktivität schliessen. Wenn du dich länger als sechs Monate nicht einloggst oder keinerlei Rewards ansammelst, gilt dein Konto als inaktiv. Eine Vorankündigung erfolgt nicht. Falls noch Guthaben vorhanden ist, hast du nach der Schliessung 30 Tage Zeit, um dich zu melden und die Auszahlung zu verlangen. Diese Frist ist relativ kurz, insbesondere wenn du nicht weisst, dass dein Konto geschlossen wurde.
Zusätzlich können Punkte im Gift-Card-Programm nach zwei Jahren verfallen, wenn du sie nicht einlöst. Auch hier erfolgt keine Vorwarnung. Das bedeutet, dass du regelmässig aktiv sein musst, um dein angespartes Guthaben nicht zu verlieren. In der Praxis ist das bei der ohnehin niedrigen Umfragefrequenz allerdings kaum ein Problem, da du schon aus Mangel an Einladungen nur selten höhere Beträge ansparst. Dennoch ist es wichtig, diese Regelungen zu kennen.
Bewertungen und Nutzermeinungen
Die Bewertungen auf Trustpilot zeichnen ein überwiegend negatives Bild. Der TrustScore liegt bei 2,0 von 5 Sternen, basierend auf 471 Bewertungen. Etwa 54 Prozent der Nutzer vergeben nur einen Stern. Die häufigsten Kritikpunkte ähneln sich stark: zu wenige Umfragen, häufige Screenouts ohne Vergütung, sehr niedrige Bezahlung im Verhältnis zum Zeitaufwand und ausbleibende Auszahlungen.
Positive Bewertungen sind deutlich in der Minderheit. Einzelne Nutzer loben die niedrige Auszahlungsgrenze und die einfache Bedienung der Plattform. Manche berichten auch von erfolgreichen Auszahlungen über PayPal oder Amazon. Diese positiven Stimmen gehen jedoch in der Masse der negativen Bewertungen unter. Die überwiegende Mehrheit beschreibt MonoSurveys als Zeitverschwendung und rät von der Teilnahme ab.
Auch in den App-Stores fallen die Bewertungen schwach aus. Die iOS-App erreicht etwa 2,0 bis 2,3 von 5 Sternen. Häufig kritisiert werden Login-Probleme, Bugs, fehlende Belohnungen und die mangelhafte Funktionalität. Die Android-App zeigt ein ähnliches Bild. Insgesamt lässt sich sagen, dass MonoSurveys in puncto Nutzerzufriedenheit deutlich hinter etablierten Panels zurückbleibt. Die schlechten Bewertungen ziehen sich über alle Plattformen hinweg.
Fazit
MonoSurveys bietet mit der niedrigen Auszahlungsgrenze von 5 Euro für Amazon-Gutscheine und den verfügbaren Apps durchaus Vorteile auf dem Papier. In der Praxis überwiegen jedoch die negativen Aspekte deutlich. Die sehr niedrige Vergütung pro Umfrage, die langen Wartezeiten auf neue Einladungen und die häufigen Screenouts ohne Entschädigung machen die Teilnahme wenig attraktiv. Die Kombination aus geringer Bezahlung und hohem Zeitaufwand führt dazu, dass du selbst bei regelmässiger Teilnahme kaum nennenswerte Beträge erreichst.
Der unzuverlässige Support und die ausbleibenden Auszahlungen verschärfen die Situation zusätzlich. Wenn Geld nicht ankommt und niemand auf deine Anfragen reagiert, verlierst du nicht nur Zeit, sondern im schlimmsten Fall auch dein erarbeitetes Guthaben. Die Bewertungen auf Trustpilot und in den App-Stores spiegeln diese Probleme deutlich wider. MonoSurveys ist seriös im Sinne von legal und datenschutzkonform, aber die Qualität des Angebots lässt stark zu wünschen übrig. Es gibt zahlreiche bessere Alternativen auf dem Markt.