App- und Website-Tests sind eine spezielle Form der Usability-Forschung, bei der du digitale Produkte auf ihre Benutzerfreundlichkeit, Funktionalität und Nutzererleben testest. Anders als bei klassischen Umfragen, wo du nur Fragen beantwortest, interagierst du aktiv mit Websites, Apps oder Software und gibst dabei kontinuierlich Feedback zu deinen Erfahrungen.
So funktionieren App- und Website-Tests
App- und Website-Tests im Überblick
- ✓ Tests dauern meist 10-30 Minuten
- ✓ Vergütung von 5-50 Euro pro Test
- ✓ Flexible Teilnahme von zu Hause aus
- ✓ Keine Vorkenntnisse erforderlich
- ✓ Sofortige oder zeitnahe Bezahlung möglich
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Was sind App- und Website-Tests?
Bei App- und Website-Tests bist du als Usability-Tester tätig. Deine Aufgabe ist es, digitale Produkte aus der Perspektive eines echten Nutzers zu erleben und dabei ehrliches, detailliertes Feedback zu geben. Das können komplett neue Websites oder Apps sein, die noch vor der Veröffentlichung stehen, oder bereits existierende Angebote, die optimiert werden sollen.
Der Ablauf ist meist folgendermaßen: Du erhältst konkrete Aufgaben oder Szenarien, die du auf einer Website oder in einer App durchführen sollst. Dabei werden oft dein Bildschirm und deine Interaktionen aufgezeichnet, manchmal auch deine Webcam und auf jeden Fall deine Audio-Kommentare. Du sprichst kontinuierlich aus, was du denkst, was du gerade tust, was dir auffällt und welche Probleme oder positiven Erfahrungen du machst – das nennt man "Thinking Aloud" oder "Lautes Denken".
Die Tests können moderiert sein, wenn ein Forscher live dabei ist und dir Fragen stellt, oder unmoderiert, wenn du die Aufgaben selbstständig erledigst und die Aufzeichnung später ausgewertet wird. Unmoderierte Tests sind flexibler, da du sie zu jedem beliebigen Zeitpunkt durchführen kannst, während moderierte Tests zu festgelegten Terminen stattfinden.
Im Gegensatz zu klassischen Bug-Testing oder technischen Tests brauchst du keine Programmierkenntnisse. Es geht nicht darum, technische Fehler im Code zu finden, sondern um die User Experience: Ist die Navigation intuitiv? Findest du schnell, was du suchst? Sind die Texte verständlich? Fühlt sich die Bedienung angenehm an? Funktioniert alles wie erwartet?
Wer führt die App- und Website-Tests durch?
Die Tests werden von verschiedenen Akteuren durchgeführt. Spezialisierte Usability-Plattformen wie UserTesting, TryMyUI, Userlytics oder TestingTime haben sich auf die Vermittlung zwischen Unternehmen und Testern spezialisiert. Diese Plattformen bieten die technische Infrastruktur für Aufzeichnungen, verwalten die Tester-Pools und stellen sicher, dass die Tests professionell ablaufen.
Viele Agenturen für User Experience (UX) und Webdesign führen im Auftrag ihrer Kunden regelmäßig Usability-Tests durch. Sie rekrutieren dafür Tester aus eigenen Datenbanken oder über Plattformen und führen oft moderierte Tests durch, bei denen sie direkt mit dir interagieren.
Auch große Unternehmen mit eigenen UX-Research-Teams testen ihre digitalen Produkte kontinuierlich. Tech-Konzerne, E-Commerce-Händler, Banken, Versicherungen oder Medienunternehmen haben oft interne oder externe Tester-Panels, die regelmäßig neue Features oder Redesigns evaluieren.
Startups und kleinere Unternehmen nutzen Usability-Tests besonders häufig, da sie mit begrenzten Ressourcen sicherstellen wollen, dass ihr digitales Produkt gut funktioniert. Für sie sind die Erkenntnisse aus Tests oft entscheidend für den Erfolg oder Misserfolg ihrer Angebote.
Schließlich gibt es auch wissenschaftliche Forschungsprojekte an Universitäten, die sich mit digitaler Benutzerfreundlichkeit, Interaktionsdesign oder menschlicher Wahrnehmung beschäftigen. Diese akademischen Tests sind oft etwas länger und detaillierter.
Wie funktioniert die Teilnahme an App- und Website-Tests?
Der Einstieg ist meist unkompliziert. Du registrierst dich auf einer oder mehreren Usability-Test-Plattformen, füllst ein ausführliches Profil aus und machst oft einen Qualifikationstest. Dieser Einstiegstest prüft, ob du die technischen Voraussetzungen erfüllst (funktionierendes Mikrofon, stabile Internetverbindung) und ob du in der Lage bist, deine Gedanken klar zu artikulieren während du eine Website benutzt.
Nach erfolgreicher Registrierung wirst du für passende Tests eingeladen. Das kann per E-Mail geschehen oder du loggst dich regelmäßig auf der Plattform ein und siehst dort verfügbare Tests. Die Einladungen basieren auf deinem Profil – Alter, Geschlecht, Wohnort, Interessen, technische Ausstattung und manchmal auch spezifische Erfahrungen (z.B. "Online-Banking-Nutzer gesucht" oder "Personen, die noch nie Produkt X genutzt haben").
Wenn du einen Test startest, erhältst du zunächst eine Einführung und Anweisungen. Dir wird erklärt, was getestet werden soll, welche Aufgaben du erledigen sollst und wie die Aufzeichnung funktioniert. Dann startest du die Screen-Recording-Software (oft browser-basiert, manchmal eine App) und beginnst mit den Aufgaben.
Während des Tests sprichst du kontinuierlich über das, was du siehst, denkst und tust. Das ist am Anfang ungewohnt, aber mit etwas Übung wird es natürlicher. Wichtig ist, dass du ehrlich bist – wenn etwas verwirrend ist, sag es! Wenn du nicht weiter weißt, beschreibe das Problem. Wenn etwas besonders gut funktioniert, erwähne auch das.
Die Aufgaben sind meist klar formuliert: "Stell dir vor, du möchtest ein Geburtstagsgeschenk für deine beste Freundin kaufen. Finde auf dieser Website ein passendes Produkt im Preisbereich von 30-50 Euro." Oder: "Du möchtest dein Passwort ändern. Versuche, die entsprechende Funktion zu finden und durchzuführen."
Nach Abschluss aller Aufgaben füllst du manchmal noch einen kurzen Abschlussfragebogen aus, in dem du zusammenfassend deine Eindrücke bewertest. Dann lädst du die Aufzeichnung hoch (oder sie wird automatisch übertragen) und wartest auf die Freigabe und Bezahlung.
Die Bezahlung erfolgt meist innerhalb weniger Tage bis zwei Wochen nach dem Test, oft per PayPal, Banküberweisung oder Gutschein. Manche Plattformen zahlen sofort nach Freigabe, andere sammeln deine Verdienste und zahlen ab einem Mindestbetrag aus.
Unterschiedliche Arten von Tests
Unmoderierte Remote-Tests sind die häufigste Form. Du führst den Test alleine zu Hause durch, zu einem Zeitpunkt deiner Wahl. Die Aufgaben sind vorgegeben, und du arbeitest sie selbstständig ab. Diese Tests sind flexibel und passen gut in deinen Alltag, da du selbst bestimmst, wann du sie machst.
Moderierte Remote-Tests finden zu einem festgelegten Termin statt. Ein Forscher oder UX-Designer ist per Video-Call dabei, beobachtet deinen Bildschirm und stellt dir während des Tests direkte Fragen. Diese Tests sind interaktiver und ermöglichen tiefere Einblicke, da der Moderator bei interessanten Punkten nachhaken kann. Sie sind meist besser bezahlt als unmoderierte Tests, erfordern aber feste Termine.
Live-Tests vor Ort werden seltener, waren aber vor der Pandemie häufiger. Du kommst in ein Usability-Labor oder Büro und führst den Test dort durch, oft mit Beobachtern hinter einem Einwegspiegel. Diese Tests sind am besten bezahlt (oft 50-100 Euro pro Stunde), erfordern aber Anfahrt und sind nur für Menschen in größeren Städten praktikabel.
First-Click-Tests prüfen, wo Nutzer zuerst hinklicken würden, um eine Aufgabe zu lösen. Du siehst eine Website und sollst ohne nachzudenken auf das Element klicken, das du für richtig hältst. Diese Tests dauern nur wenige Minuten und sind entsprechend geringer bezahlt.
5-Sekunden-Tests zeigen dir eine Website oder App für nur fünf Sekunden. Danach sollst du beschreiben, woran du dich erinnerst und was dir aufgefallen ist. Diese Tests prüfen den ersten Eindruck und die visuelle Hierarchie.
A/B-Tests präsentieren dir zwei verschiedene Versionen einer Website oder eines Elements. Du sollst entscheiden, welche Version du bevorzugst und warum. Manchmal führst du auch Aufgaben mit beiden Versionen durch und vergleichst, welche besser funktioniert.
Prototypen-Tests testen noch nicht fertige Produkte. Du interagierst mit Klick-Dummies, Wireframes oder Beta-Versionen und gibst Feedback zur grundlegenden Idee und Struktur, bevor das endgültige Design feststeht.
Mobile App-Tests fokussieren sich auf Smartphone-Apps. Du installierst eine App (oder nutzt eine Test-Version), führst Aufgaben durch und gibst Feedback zur mobilen Nutzererfahrung. Die Aufzeichnung erfolgt meist über spezielle Apps, die deinen Screen und deine Berührungen aufnehmen.
Technische Voraussetzungen
Für die meisten Tests brauchst du einen Computer oder Laptop mit stabilem Internetzugang. Ein Smartphone oder Tablet reicht oft nicht aus, da die Recording-Software meist im Browser läuft. Dein Computer sollte nicht zu alt sein – aktuelle Browser und ausreichend Rechenleistung sind wichtig.
Ein funktionierendes Mikrofon ist Pflicht, da du deine Gedanken verbalisieren musst. Das eingebaute Laptop-Mikrofon reicht meist aus, aber ein externes Mikrofon oder Headset verbessert die Audioqualität. Wichtig ist, dass du in einer ruhigen Umgebung testest – Hintergrundgeräusche stören die Auswertung.
Für manche Tests wird eine Webcam benötigt, um deine Gesichtsausdrücke aufzuzeichnen. Das ist aber nicht immer der Fall. Wenn eine Webcam erforderlich ist, wird das in der Testbeschreibung angegeben.
Die Internetverbindung sollte stabil sein, besonders bei moderierten Tests per Video-Call. Eine langsame Verbindung kann die Aufzeichnung stören oder bei Live-Tests zu Abbrüchen führen.
Für Mobile-App-Tests brauchst du ein Smartphone (meist iOS oder Android) mit der Möglichkeit, Apps zu installieren. Manchmal werden spezifische Betriebssystem-Versionen gefordert, um bestimmte Features zu testen.
Die meisten Plattformen bieten einen technischen Check vor dem ersten Test an, um sicherzustellen, dass alles funktioniert. Nutze diese Möglichkeit, um Probleme frühzeitig zu erkennen.
App- und Website-Tests und Datenschutz
Datenschutz ist bei Usability-Tests wichtig, da dein Bildschirm und oft auch deine Stimme und dein Gesicht aufgezeichnet werden. Seriöse Plattformen informieren transparent darüber, wie die Aufzeichnungen verwendet werden und wer Zugriff darauf hat.
In der Regel werden die Videos von den Forschungsteams des auftraggebenden Unternehmens gesehen, manchmal auch von Stakeholdern wie Designern oder Entwicklern. Die Videos werden für interne Analyse und Optimierung genutzt, nicht für öffentliche Zwecke.
Du solltest während des Tests keine persönlichen Daten eingeben, die du nicht teilen möchtest. Wenn ein Test eine Anmeldung oder Registrierung erfordert, nutze Test-Accounts oder Wegwerf-E-Mail-Adressen. Gib niemals echte Kreditkartendaten ein – Tests verwenden immer Fake-Daten oder stoppen vor dem tatsächlichen Kaufabschluss.
Dein Name und Kontaktdaten werden nicht mit den Testvideos verknüpft. Die Auftraggeber sehen nur deine demografischen Daten (Alter, Geschlecht, etc.), aber nicht deine Identität. Trotzdem solltest du darauf achten, im Test nichts zu sagen, was dich persönlich identifiziert.
Die Aufzeichnungen werden geschützt gespeichert und nach Projektabschluss meist gelöscht oder anonymisiert archiviert. Seriöse Plattformen halten sich an die DSGVO und geben dir Auskunft über die Datenverarbeitung.
Vorsicht bei Plattformen, die unklar sind bezüglich Datennutzung oder die deine Videos öffentlich teilen wollen. Das sollte nicht der Fall sein. Usability-Tests sind vertrauliche Forschung, keine öffentlichen Reviews.
Bezahlung bei App- und Website-Tests
Die Vergütung variiert stark je nach Art und Länge des Tests. Einfache unmoderierte Tests, die 10-15 Minuten dauern, bringen meist 5-10 Euro. Tests mit 20-30 Minuten Dauer werden mit 10-20 Euro vergütet.
Moderierte Remote-Tests, die 30-60 Minuten dauern und einen festen Termin erfordern, zahlen deutlich besser: 30-60 Euro sind üblich. Bei besonders spezialisierten Zielgruppen (z.B. Ärzte, Anwälte, IT-Experten) können die Vergütungen auch 80-150 Euro erreichen.
Live-Tests vor Ort sind am besten bezahlt, oft 50-100 Euro pro Stunde. Hier kommt aber Anfahrtszeit hinzu, und solche Tests sind nur in größeren Städten verfügbar.
Kurze Micro-Tests wie First-Click oder 5-Sekunden-Tests dauern nur wenige Minuten und bringen entsprechend weniger: 1-3 Euro pro Test. Dafür kannst du aber mehrere hintereinander machen.
Die Bezahlung hängt auch von der Plattform ab. Manche zahlen höher, aber haben weniger verfügbare Tests. Andere bieten viele Tests, aber niedrigere Einzelvergütungen. Es lohnt sich, auf mehreren Plattformen registriert zu sein.
Zusätzlich zum Geld bieten manche Tests die Möglichkeit, neue Produkte vor allen anderen zu sehen und zu nutzen. Für Technik-Fans oder Early Adopters ist das ein zusätzlicher Anreiz.
Die Auszahlung erfolgt meist zeitnah. Viele Plattformen zahlen innerhalb von 7-14 Tagen nach Test-Durchführung, manche sogar innerhalb von 24-48 Stunden. Üblich sind PayPal-Auszahlungen, aber auch Banküberweisungen oder Gutscheine sind möglich.
Verdienstpotenzial realistisch einschätzen
Als Usability-Tester wirst du nicht reich, aber ein nettes Nebeneinkommen ist möglich. Wie viel du verdienst, hängt stark davon ab, wie viele Tests verfügbar sind und wie gut du zu den gesuchten Profilen passt.
Anfänger sollten mit etwa 20-50 Euro pro Monat rechnen, wenn sie gelegentlich Tests machen. Mit etwas Erfahrung und Registrierung auf mehreren Plattformen sind 100-300 Euro pro Monat realistisch bei regelmäßiger Teilnahme.
Sehr aktive Tester, die auf vielen Plattformen registriert sind, schnell auf neue Testeinladungen reagieren und häufig zu gesuchten Profilen passen, können auch 500 Euro oder mehr im Monat verdienen. Das erfordert aber erheblichen Zeiteinsatz und ist nicht garantiert.
Die Verfügbarkeit von Tests schwankt stark. Manchmal bekommst du mehrere Einladungen pro Woche, dann wieder wochenlang nichts. Das hängt vom Bedarf der Unternehmen ab und davon, wie gut dein Profil zu aktuellen Studien passt.
Besonders gefragt sind oft spezifische Zielgruppen: Menschen über 60, die online einkaufen; Eltern mit Kleinkindern; Personen mit bestimmten Berufen oder Hobbys; Nutzer spezifischer Software oder Plattformen. Wenn du zu solchen Nischen-Zielgruppen gehörst, bekommst du oft mehr und besser bezahlte Tests.
Wer eignet sich als App- und Website-Tester?
Kommunikationsfähigkeit ist die wichtigste Eigenschaft. Du musst in der Lage sein, deine Gedanken klar und kontinuierlich zu verbalisieren während du eine Website benutzt. Das "laute Denken" fällt nicht jedem leicht, kann aber geübt werden.
Ehrlichkeit und Authentizität sind entscheidend. Es geht nicht darum, nett zu sein oder das Produkt zu loben, sondern ehrliches Feedback zu geben. Wenn etwas nicht funktioniert oder verwirrend ist, musst du das klar sagen. Unternehmen zahlen für die Wahrheit, nicht für Schönrederei.
Aufmerksamkeit fürs Detail hilft dir, nützliches Feedback zu geben. Du solltest bemerken, wenn Buttons schwer zu finden sind, Texte unklar formuliert sind oder Prozesse umständlich ablaufen. Gleichzeitig solltest du auch positive Aspekte erwähnen, wenn etwas besonders gut funktioniert.
Technische Grundkenntnisse sind wichtig – nicht im Sinne von Programmierung, aber du solltest dich sicher im Umgang mit Computern, Browsern und Apps fühlen. Wenn du Probleme hast, Software zu installieren oder mit verschiedenen Websites umzugehen, könnten Usability-Tests frustrierend sein.
Geduld brauchst du, denn nicht jeder Test läuft reibungslos. Manchmal gibt es technische Probleme, manchmal sind die Testaufgaben unklar, manchmal dauert die Freigabe länger als erhofft. Wer schnell frustriert ist, wird nicht glücklich.
Flexibilität ist hilfreich, besonders wenn du an moderierten Tests teilnehmen möchtest. Diese finden zu festgelegten Zeiten statt, und du solltest in der Lage sein, dich nach diesen Terminen zu richten.
Nicht geeignet sind Usability-Tests für Menschen, die Schwierigkeiten haben, ihre Gedanken zu artikulieren, sehr schüchtern sind (die eigene Stimme aufzunehmen kann am Anfang unangenehm sein), keine stabile Internetverbindung haben oder deren technische Ausstattung nicht ausreicht.
Tipps für erfolgreiche Tests
Denke wirklich laut! Das ist der wichtigste Tipp. Sprich kontinuierlich aus, was du siehst, denkst, fühlst und tust. Auch wenn es sich komisch anfühlt – genau das ist gefragt. Sag nicht nur "Ich klicke hier", sondern "Ich suche gerade nach der Anmeldefunktion. Ich schaue oben rechts, weil Login-Buttons oft dort sind. Ah ja, hier ist er, gut sichtbar."
Sei ehrlich und direkt. Wenn etwas nicht funktioniert, nicht klar ist oder dich frustriert, sag es deutlich. "Ich verstehe nicht, was ich hier machen soll" oder "Dieser Button ist schwer zu finden" sind wertvolle Aussagen. Unternehmen wollen genau solches Feedback.
Vermeide Fachbegriffe. Sprich wie ein normaler Nutzer, nicht wie ein Designer oder Entwickler. Sag nicht "Die Navigation ist nicht user-friendly", sondern "Ich finde hier nicht, was ich suche, und die Menüpunkte verwirren mich."
Befolge die Aufgaben, aber sei natürlich. Wenn eine Aufgabe sagt "Kaufe Produkt X", aber du im echten Leben nie so kaufen würdest, erwähne das. "Normalerweise würde ich zuerst die Bewertungen lesen, aber die Aufgabe sagt, ich soll direkt kaufen."
Teste in ruhiger Umgebung. Hintergrundgeräusche wie Fernseher, Musik oder Gespräche stören die Auswertung. Wähle einen Zeitpunkt und Ort, wo du ungestört bist.
Überprüfe deine Technik vor jedem Test. Funktioniert das Mikrofon? Ist die Internetverbindung stabil? Ist der Browser aktuell? Ein technischer Check verhindert Probleme während des Tests.
Lies die Anweisungen sorgfältig. Manche Tests haben spezifische Anforderungen oder Besonderheiten. Wenn du etwas nicht verstehst, lies noch mal nach oder kontaktiere den Support vor dem Test.
Sei du selbst. Es gibt keine "richtigen" oder "falschen" Antworten. Jeder Nutzer ist anders, und genau diese Vielfalt wollen Unternehmen sehen. Verstelle dich nicht und versuche nicht, "perfekt" zu sein.
Reagiere schnell auf Einladungen. Viele Tests haben begrenzte Teilnehmerzahlen und sind nach wenigen Stunden voll. Wenn du eine Einladung bekommst und Zeit hast, mach den Test zeitnah.
Häufige Fehler vermeiden
Zu leise oder undeutlich sprechen ist ein häufiger Fehler. Achte auf klare Aussprache und ausreichende Lautstärke. Teste vor dem ersten richtigen Test, ob deine Aufnahme gut verständlich ist.
Zu lange Pausen machen den Test weniger wertvoll. Versuche, kontinuierlich zu sprechen. Wenn du nachdenkst, sag das: "Ich überlege gerade, wo ich als nächstes klicken soll..."
Nur das beschreiben, was du tust ("Ich klicke hier, ich klicke dort") ist zu wenig. Erkläre auch warum du etwas tust und was du dabei denkst und fühlst.
Zu schnell durchklicken führt dazu, dass du wichtige Details übersiehst. Nimm dir Zeit, schau dich um, lass die Seite auf dich wirken. Die Tests sind nicht auf Geschwindigkeit ausgelegt.
Externe Störungen zulassen – Handy klingelt, jemand kommt rein, Hund bellt. Schalte alles aus und informiere deine Mitbewohner, dass du für 20 Minuten ungestört sein musst.
Die Aufgabe nicht befolgen ist problematisch. Wenn die Aufgabe sagt "Finde Information X", dann such genau danach, auch wenn du eigentlich an Y interessiert wärst. Du kannst nachher erwähnen, dass du normalerweise anders vorgehen würdest.
Zu kritisch oder zu positiv sein. Balance ist wichtig. Wenn wirklich alles toll ist, sag das, aber wenn nicht, sei ehrlich. Umgekehrt: Wenn du nur kritisierst aber nichts Positives findest, wirkt das unausgewogen.
Karriereentwicklung als Usability-Tester
Mit wachsender Erfahrung kannst du zum bevorzugten Tester werden. Plattformen markieren zuverlässige, qualitativ hochwertige Tester und laden sie bevorzugt zu neuen Tests ein. Manche Plattformen haben Tester-Level – je mehr gute Tests du absolvierst, desto höher steigst du auf und erhältst Zugang zu besser bezahlten Tests.
Einige erfahrene Tester werden zu moderierten Tests eingeladen, die besser bezahlt sind. Wenn du zeigst, dass du gut kommunizieren kannst und wertvolles Feedback gibst, steigen deine Chancen auf solche Premium-Tests.
Wer sich wirklich für Usability interessiert, kann das Testen als Einstieg in die UX-Branche nutzen. Du lernst, worauf es bei guter User Experience ankommt, und kannst dieses Wissen beruflich nutzen – sei es als UX-Designer, Researcher oder Produktmanager.
Manche Tester bauen sich eine Reputation auf mehreren Plattformen auf und werden Teil von Premium-Panels, die Zugang zu hochbezahlten, spezialisierten Tests bieten.
Die besten Plattformen für Einsteiger
Für den Einstieg eignen sich besonders Plattformen mit vielen verfügbaren Tests und guter Einführung. UserTesting ist international die bekannteste Plattform mit vielen Tests, allerdings in englischer Sprache. TestingTime ist europäisch und bietet Tests auch auf Deutsch.
RapidUsertests und Userbrain sind weitere deutschsprachige Optionen mit regelmäßigen Testmöglichkeiten. TryMyUI und Userlytics sind englischsprachig, aber international tätig und haben oft Tests für verschiedene Märkte.
Viele Tester empfehlen, sich auf 5-10 Plattformen zu registrieren, um regelmäßig Testmöglichkeiten zu haben. Jede Plattform hat ihre eigenen Auftraggeber und Testrhythmen, sodass eine breite Registrierung die Chancen erhöht.
Realistische Erwartungen
Usability-Testing ist kein Vollzeitjob und sollte nicht als Haupteinkommensquelle betrachtet werden. Es ist eine flexible Nebentätigkeit, die du nach deinem eigenen Zeitplan ausüben kannst.
Die Verfügbarkeit schwankt stark. In manchen Wochen bekommst du täglich Einladungen, in anderen wochenlang nichts. Das liegt nicht an dir, sondern am Bedarf der Unternehmen.
Nicht alle Tests werden freigegeben. Manchmal entspricht dein Test nicht den Erwartungen (zu leise gesprochen, Aufgabe nicht richtig befolgt, technische Probleme) und du erhältst keine Bezahlung. Das ist frustrierend, aber mit wachsender Erfahrung wird es seltener.
Die Konkurrenz ist groß. Viele Menschen haben sich in den letzten Jahren als Tester registriert, sodass die Plätze schnell vergeben sind. Schnelle Reaktion auf Einladungen ist wichtig.
Trotzdem: Für Menschen, die Spaß an digitalen Produkten haben, gerne Feedback geben und ein flexibles Nebeneinkommen suchen, sind App- und Website-Tests eine lohnende und spannende Möglichkeit. Du lernst viel über gutes Design, siehst neue Produkte vor allen anderen und trägst dazu bei, das Internet nutzerfreundlicher zu machen.
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