Die GapFish GmbH betreibt EntscheiderClub als deutsches Marktforschungspanel mit separater Schweizer Website unter entscheiderclub.ch. Das Panel ist in allen drei Hauptsprachen der Schweiz verfügbar, also Deutsch, Französisch und Italienisch. Die Vergütung erfolgt direkt in Schweizer Franken statt mit einem Punktesystem, was die Transparenz erhöht. Die Auszahlungsgrenze liegt bei CHF 10 für Banküberweisung und CHF 15 für PayPal. Das klingt zunächst nach einem unkomplizierten Angebot für Schweizer Nutzer. Die Entwicklungen seit 2024 zeigen jedoch ein gemischtes Bild mit deutlichen Qualitätsproblemen nach der Integration in die Cint-Plattform.
Frühere Erfahrungsberichte aus den Jahren 2022 und 2023 von Schweizer Nutzern waren überwiegend positiv. Blogger berichteten von zuverlässigen Auszahlungen, transparenter Abwicklung und fairer Vergütung. Ein Nutzer dokumentierte beispielsweise CHF 15.25 in einem Testmonat, ein anderer berichtete von insgesamt CHF 812.30 über einen längeren Zeitraum. Diese Zahlen zeigen, dass EntscheiderClub als Nebenverdienst funktionieren kann, wenn man regelmässig teilnimmt. Seit der technischen Umstellung auf die Cint-Plattform im Jahr 2024 häufen sich jedoch negative Bewertungen, die von technischen Fehlern, fehlenden Gutschriften und Problemen bei der Auszahlung berichten.
Anmeldung und Profil
Die Registrierung läuft über die Schweizer Website entscheiderclub.ch und dauert nur wenige Minuten. Du kannst dich klassisch mit E-Mail und Passwort anmelden oder alternativ über Facebook oder Google. Bei der Anmeldung wählst du deine bevorzugte Sprache aus. Nach der Registrierung wirst du aufgefordert, einen ausführlichen Profilfragebogen auszufüllen. Dieser erfasst demografische Daten, Haushaltsangaben, berufliche Situation, Konsumgewohnheiten und Freizeitinteressen. Je vollständiger das Profil, desto besser sollen theoretisch die passenden Umfragen sein.
Das offizielle Mindestalter liegt laut älteren Testberichten bei 14 Jahren, neuere Angaben sind nicht eindeutig verifizierbar. Zugelassen sind Nutzer mit Wohnsitz in der Schweiz, die über ein Bankkonto oder PayPal-Konto verfügen. Für die Auszahlung per Banküberweisung benötigst du ein IBAN-fähiges Konto, für PayPal entsprechend ein verifiziertes PayPal-Konto. Die Mehrsprachigkeit ist ein Vorteil gegenüber vielen anderen Panels, die nur auf Deutsch verfügbar sind. Französisch- und italienischsprachige Teilnehmer können das Panel vollständig in ihrer Sprache nutzen.
Nach der Anmeldung ist es empfehlenswert, das Profil vollständig auszufüllen. Ein Schweizer Blogger berichtete von einer Erfolgsquote von etwa 70 Prozent bei den Umfragen, wenn das Profil komplett ausgefüllt war. Das bedeutet, dass in etwa 30 Prozent der Fälle nach den Einstiegsfragen ein Ausschluss erfolgt, weil man nicht zur gesuchten Zielgruppe gehört. Diese Screenout-Rate ist für Umfragepanels normal, kann aber je nach Profil variieren. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass selbst bei vollständig ausgefülltem Profil nicht garantiert ist, dass du regelmässig passende Umfragen erhältst.
Umfragen und Vergütung
Die Umfragemenge bei EntscheiderClub ist vergleichsweise gering. Laut verschiedenen Erfahrungsberichten erhältst du durchschnittlich etwa fünf bis acht Umfragen pro Monat. Das ist deutlich weniger als bei vielen anderen Panels und macht EntscheiderClub als alleinige Einnahmequelle wenig attraktiv. Die Umfragen selbst dauern meist zwischen fünf und 20 Minuten, es gibt aber auch kürzere Befragungen von unter fünf Minuten. Die Themen sind breit gestreut und reichen von alltäglichem Konsumverhalten über Produktpräferenzen bis hin zu politischen oder gesellschaftlichen Fragen.
Die Vergütung liegt im niedrigen bis mittleren Bereich. Verschiedene Quellen nennen CHF 0.60 bis CHF 3.60 pro Umfrage, wobei die meisten Umfragen wohl zwischen CHF 1 und CHF 2.50 liegen. Die höheren Beträge kommen seltener vor und sind meist an längere oder komplexere Befragungen gebunden. Einige ältere Testberichte erwähnten durchschnittlich CHF 3 pro Umfrage, diese Angaben scheinen aber nicht mehr aktuell zu sein. Die Zeitangaben der Umfragen sind laut Erfahrungsberichten meist realistisch, es gibt aber auch Fälle, in denen Umfragen länger dauern als anfangs angegeben.
Ein häufiges Problem ist die Screenout-Rate. Wenn du zu Beginn einer Umfrage als nicht passend identifiziert wirst, erhältst du keine Vergütung. Das ist bei allen Panels üblich und nicht spezifisch für EntscheiderClub. Problematisch wird es jedoch, wenn Screenouts erst nach mehreren Minuten Bearbeitungszeit erfolgen. In diesem Fall hast du bereits Zeit investiert und Daten preisgegeben, ohne dafür vergütet zu werden. Neuere Bewertungen berichten von einer zunehmend hohen Screenout-Rate und von technischen Fehlern, die dazu führen, dass Umfragen abbrechen oder nicht korrekt erfasst werden.
Auszahlung und Optionen
EntscheiderClub bietet für Schweizer Nutzer zwei Auszahlungsmethoden an. Die erste Option ist die Banküberweisung ab einem Guthaben von CHF 10. Die Auszahlung erfolgt automatisch zu Monatsbeginn, sobald du die Schwelle erreicht hast. Du musst also nicht manuell eine Auszahlung beantragen, das System erledigt das theoretisch von alleine. Die Überweisung geht direkt auf dein Bankkonto, das du bei der Registrierung angegeben hast. Laut älteren Erfahrungsberichten funktionierte diese Methode zuverlässig, die Überweisung kam meist Anfang des Folgemonats an.
Die zweite Option ist PayPal ab einem Guthaben von CHF 15 (manche Quellen nennen auch CHF 12, die aktuelleren Angaben sprechen von CHF 15). Hier gibt es jedoch ein bedeutendes Problem, das seit der Cint-Integration besteht. Die PayPal-Auszahlung erfolgt nicht in Schweizer Franken, sondern in US-Dollar. Konkret erhältst du 15 USD statt der angekündigten CHF 15. Das entspricht je nach Wechselkurs nur etwa CHF 13 bis CHF 14 und bedeutet einen Verlust von rund 10 bis 15 Prozent. Dieser Punkt wird in aktuellen Schweizer Bewertungen stark kritisiert. Wenn du auf den vollen Frankenbetrag Wert legst, solltest du die Banküberweisung wählen.
Die Auszahlung erfolgt einmal monatlich. Wenn du die Schwelle kurz nach Monatsbeginn erreichst, musst du fast einen ganzen Monat warten, bis die nächste Auszahlung läuft. Das ist unpraktisch, aber bei vielen Panels mit monatlicher Auszahlung ähnlich. Zusätzlich zur Auszahlung gibt es eine Spendenoption. Du kannst dein Guthaben statt einer Auszahlung an Wohltätigkeitsorganisationen spenden. Das läuft über eine Partnerplattform, in älteren Berichten wurde WeCanHelp genannt. Diese Funktion ist optional und interessant, wenn du nicht primär auf die Auszahlung angewiesen bist.
Technische Probleme und Qualitätsverlust
Seit der Übernahme durch Cint und der technischen Integration in die Cint-Plattform im Jahr 2024 häufen sich Berichte über technische Probleme und Qualitätsverlust. Die wenigen verfügbaren Schweizer Trustpilot-Bewertungen aus 2024 sind überwiegend negativ. Nutzer berichten von Umfragen, die länger dauern als angegeben, von Gutschriften, die niedriger ausfallen als versprochen, und von Beträgen, die ohne Erklärung vom Konto abgezogen werden. Ein Schweizer Nutzer schrieb in Mundart, dass das Panel früher besser funktioniert habe, seit der Cint-Übernahme aber deutlich schlechter geworden sei.
Ein konkretes Problem betrifft die PayPal-Auszahlung in USD statt CHF, wie bereits erwähnt. Hinzu kommen Berichte über fehlende oder verzögerte Auszahlungen. Einige Nutzer berichten davon, dass sie Auszahlungen beantragt haben, das Guthaben von ihrem Konto abgezogen wurde, aber die Zahlung nie ankam. Der Support reagiert in diesen Fällen laut Bewertungen oft nicht oder nur mit Standardantworten in gebrochenem Englisch. Diese mangelnde Kommunikation und Problemlösungskompetenz ist für ein Panel, das sich an den deutschsprachigen Markt richtet, problematisch.
Es gibt auch Berichte über technische Fehler wie Umfragen in falscher Sprache, defekte Links oder Seiten, die nicht laden. Diese Probleme traten offenbar nach der Plattformumstellung verstärkt auf. Einige Nutzer berichten davon, dass sie Umfragen bis zum Ende ausgefüllt haben, aber keine Gutschrift erhielten, weil technisch etwas schiefgelaufen ist. Das ist frustrierend und führt dazu, dass man Zeit investiert, ohne dafür vergütet zu werden. Es ist wichtig zu betonen, dass diese Probleme nicht bei allen Nutzern auftreten. Es gibt auch aktuelle Berichte, die von funktionierenden Auszahlungen sprechen. Die Häufung negativer Bewertungen seit 2024 deutet jedoch darauf hin, dass die Plattform aktuell instabiler ist als früher.
Support und Kommunikation
Der Support bei EntscheiderClub ist laut aktuellen Nutzerbewertungen ein Schwachpunkt. Kontakt ist theoretisch per E-Mail möglich, einen Live-Chat oder eine Hotline gibt es nicht. Schweizer Nutzer berichten davon, dass sie E-Mails schreiben und entweder überhaupt keine Antwort erhalten oder erst nach Wochen eine Antwort in englischer Sprache bekommen, die das Problem nicht löst. Ein Nutzer berichtete konkret davon, dass der Support aus dem Ausland mit gebrochenem Englisch geantwortet habe und die versprochene Lösung nie umgesetzt wurde.
Besonders problematisch wird es, wenn es um fehlende Auszahlungen oder verschwundenes Guthaben geht. In diesen Fällen wäre ein funktionierender Support entscheidend, um das Problem zu klären und die Gutschrift nachträglich zu veranlassen. Stattdessen laufen die Anfragen oft ins Leere. Die wenigen Antworten, die EntscheiderClub auf Trustpilot gibt, sind allgemein gehalten und bieten keine konkreten Lösungen. Das führt dazu, dass sich Nutzer alleingelassen fühlen und das Vertrauen in die Plattform sinkt.
Datenschutz und Seriosität
Formal betrachtet ist EntscheiderClub ein seriöses Unternehmen. Die GapFish GmbH hat ihren Sitz in Deutschland und unterliegt damit der DSGVO, die auch in der Schweiz einen hohen Standard darstellt. Laut eigenen Angaben werden alle gesetzlichen und berufsständischen Standards der Marktforschung eingehalten. GapFish ist Mitglied bei mehreren Fachverbänden wie dem BVM (Bundesverband Deutscher Markt- und Sozialforscher), der DGOF (Deutsche Gesellschaft für Online-Forschung) und ESOMAR (European Society for Opinion and Market Research). Zusätzlich ist EntscheiderClub nach der Norm ISO 26362 zertifiziert, die den Umgang mit sensiblen Daten regelt.
Daten werden laut Angaben anonymisiert ausgewertet und nicht an Dritte verkauft. Kontaktdaten wie E-Mail-Adresse und Telefonnummer werden nicht weitergegeben. Die Datenschutzerklärung ist in zwei Versionen verfügbar: eine ausführliche Version und eine kurze Zusammenfassung für den schnellen Überblick. Das ist vorbildlich und erleichtert Nutzern die Orientierung. Diese formalen Standards sind in Ordnung und entsprechen dem, was man von einem europäischen Anbieter erwarten kann.
Das Problem liegt weniger im Datenschutz auf dem Papier als in der praktischen Umsetzung. Die technischen Probleme, die fehlenden Gutschriften und der mangelhafte Support lassen Zweifel an der operativen Zuverlässigkeit aufkommen. Viele Nutzer fühlen sich trotz formaler Seriosität nicht gut aufgehoben, weil ihre konkreten Probleme nicht gelöst werden. Für Schweizer Nutzer kommt erschwerend hinzu, dass der Support offenbar nicht in der Lage ist, in angemessenem Deutsch zu kommunizieren, was bei einem Panel, das sich explizit an den deutschsprachigen Markt richtet, unverständlich ist.
Besonderheiten und zusätzliche Features
Die Mehrsprachigkeit ist ein klares Alleinstellungsmerkmal für den Schweizer Markt. Französisch- und italienischsprachige Nutzer können das gesamte Panel in ihrer Sprache nutzen, was bei vielen anderen Panels nicht möglich ist. Das erhöht die Zugänglichkeit und macht EntscheiderClub theoretisch für ein breiteres Publikum interessant. In der Praxis hängt der Nutzen jedoch davon ab, ob die Umfragen selbst ebenfalls in der gewählten Sprache verfügbar sind. Hier gibt es Berichte über Umfragen, die trotz korrekter Spracheinstellung in falscher Sprache angezeigt werden.
Die Spendenoption ist ein weiteres Feature, das nicht alle Panels bieten. Du kannst dein Guthaben statt einer Auszahlung an Wohltätigkeitsorganisationen spenden. Das läuft über eine Partnerplattform, die die Abwicklung kostenfrei übernimmt. Die Spende ist anonym, deine persönlichen Daten werden nicht an die Organisation weitergegeben. Das ist positiv für Nutzer, die nicht primär auf die Auszahlung angewiesen sind und gelegentlich etwas spenden möchten.
In älteren Testberichten wurde erwähnt, dass es früher auch Browser-Installationen oder App-Installationen als passive Einnahmequelle gab. Diese Funktionen werden in aktuellen Quellen nicht mehr erwähnt und sind vermutlich eingestellt worden. Ein Empfehlungsprogramm scheint es ebenfalls nicht zu geben. Du kannst also nicht durch das Werben von Freunden zusätzliche Vergütungen erzielen. EntscheiderClub beschränkt sich auf die reine Umfrageteilnahme.
Inaktivitätsregeln und Guthabenverfall
Ältere Testberichte erwähnen, dass Guthaben nach 365 Tagen Inaktivität verfallen kann. Eine aktuelle, öffentlich einsehbare Bestätigung dieser Regelung gibt es nicht. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass diese Klausel weiterhin in den Nutzungsbedingungen existiert, auch wenn sie nicht prominent kommuniziert wird. Für dich bedeutet das, dass du regelmässig Umfragen beantworten solltest, um dein Konto aktiv zu halten.
Angesichts der geringen Umfragemenge von durchschnittlich fünf bis acht pro Monat ist das Erreichen der Auszahlungsgrenze innerhalb eines Jahres gut machbar, sofern die Umfragen funktionieren und die Gutschriften korrekt erfolgen. Bei monatlicher Auszahlung solltest du zudem darauf achten, dass du nicht zu lange wartest, bevor du die Schwelle erreichst. Wenn du beispielsweise kurz nach Monatsbeginn bei CHF 9 stehst, dauert es fast zwei Monate, bis du die nächste Auszahlung erhältst.
Fazit und Einschätzung
EntscheiderClub war früher ein solides Umfragepanel mit fairen Bedingungen und zuverlässiger Auszahlung. Schweizer Blogger berichteten 2022 und 2023 von positiven Erfahrungen und empfahlen das Panel als Teil eines Mix aus mehreren Anbietern. Die Situation hat sich seit der Cint-Integration im Jahr 2024 verschlechtert. Die aktuelle Trustpilot-Bewertung und die neueren Erfahrungsberichte zeigen deutliche Qualitätsprobleme bei der technischen Umsetzung, der Auszahlung und dem Support.
Wenn du EntscheiderClub ausprobieren möchtest, solltest du dir über diese Risiken im Klaren sein. Die Plattform kann als Teil eines Portfolio aus mehreren Umfragepanels funktionieren, ist aber aktuell nicht als alleiniger Anbieter zu empfehlen. Die geringe Umfragemenge von durchschnittlich fünf bis acht pro Monat bedeutet, dass du realistisch etwa CHF 10 bis CHF 20 pro Monat verdienen kannst, wenn alles funktioniert. Das ist ein kleiner Nebenverdienst, aber kein nennenswertes Einkommen.
Die Mehrsprachigkeit ist ein Pluspunkt für französisch- und italienischsprachige Schweizer. Die niedrige Auszahlungsgrenze von CHF 10 für Banküberweisung ist ebenfalls positiv. Die PayPal-Option ist durch die Auszahlung in USD weniger attraktiv, da du durch den Wechselkurs Geld verlierst. Wenn du dich anmeldest, solltest du die Banküberweisung als Auszahlungsmethode wählen und regelmässig prüfen, ob die Gutschriften korrekt erfolgen. Erwarte keine schnellen Einnahmen und sei darauf vorbereitet, dass der Support bei Problemen wenig hilfreich ist.
Insgesamt ist EntscheiderClub aktuell ein Panel mit gemischten Erfahrungen. Die formalen Rahmenbedingungen sind in Ordnung, die praktische Umsetzung lässt jedoch zu wünschen übrig. Für Schweizer Nutzer gibt es auf dem Markt andere Panels wie TestingTime, AmPuls oder YouGov, die aktuell bessere Bewertungen und höhere Vergütungen bieten. EntscheiderClub kann als Ergänzung funktionieren, sollte aber nicht die erste Wahl sein.