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Seriöse Umfrageportale erkennen: So geht's

Seriöse Umfrageportale erkennen: So geht's

Die Zahl der Umfrageportale wächst ständig. Fast jeden Monat tauchen neue Anbieter auf, die mit attraktiven Verdienstmöglichkeiten werben. Aber längst nicht alle halten, was sie versprechen. Manche verschleppen Auszahlungen, andere gehen nicht sorgfältig mit den Daten ihrer Mitglieder um.

Die gute Nachricht: Mit ein bisschen Recherche lassen sich die schwarzen Schafe schnell aussortieren. In diesem Artikel zeige ich Dir, worauf Du achten solltest und wie Du seriöse von unseriösen Portalen unterscheidest.

Das Problem mit unseriösen Anbietern

Es gibt immer wieder Beschwerden über Portale, die kurz vor Erreichen der Auszahlungsgrenze plötzlich keine Umfrageeinladungen mehr verschicken. Andere zahlen extrem schleppend aus oder machen es den Mitgliedern durch komplizierte Verfahren unnötig schwer. Und dann sind da noch diejenigen, die mit den persönlichen Daten ihrer Nutzer nicht besonders zimperlich umgehen.

Solche Anbieter zu meiden ist gar nicht so schwierig, wenn man weiß, worauf man achten muss. Das wichtigste Kriterium ist dabei die Mitgliedschaft in einem Fachverband.

Fachverbände: Das stärkste Qualitätsmerkmal

In der Marktforschungsbranche gibt es mehrere Fachverbände, die strenge Regeln aufstellen und deren Einhaltung auch kontrollieren. Wenn ein Umfrageportal beziehungsweise das dahinterstehende Unternehmen Mitglied in so einem Verband ist, kannst Du Dir ziemlich sicher sein, dass es seriös arbeitet.

Warum? Ganz einfach: Die Mitgliedschaft in diesen Verbänden ist für viele Institute wichtig, um überhaupt Aufträge zu bekommen. Ein Verstoß gegen die Richtlinien würde zum Ausschluss führen – und damit zu massiven Reputationsschäden und wirtschaftlichen Verlusten. Das riskiert kein Unternehmen leichtfertig.

Hier sind die wichtigsten Verbände im Überblick:

Der BVM (Berufsverband Deutscher Markt- und Sozialforscher)

Der BVM gibt es schon seit 1955 und vertritt die Interessen deutscher Markt- und Sozialforscher. Der Verband hat klare Standesregeln entwickelt, die unter anderem festlegen, wie mit personenbezogenen Daten umzugehen ist. Besonders interessant für uns: Es gibt spezielle Richtlinien für Online-Befragungen, die bereits 2007 eingeführt wurden.

Institute, die Mitglied im BVM sind, können als absolut vertrauenswürdig eingestuft werden. Für viele ist die Mitgliedschaft sogar Voraussetzung, um bestimmte Studien durchführen zu können oder neue Kunden zu gewinnen.

Die DGOF (Deutsche Gesellschaft für Online-Forschung)

Die DGOF konzentriert sich ausschließlich auf Online-Forschung. Anders als der BVM, der allgemein in der Markt- und Sozialforschung tätig ist, geht es hier speziell darum, die Online-Forschung weiterzuentwickeln und ihre Akzeptanz zu erhöhen.

Die Standesregeln der DGOF setzen sich aus verschiedenen deutschen und europäischen Richtlinien zusammen. Mitglieder verpflichten sich, diese vollständig umzusetzen. Auf der Website des Verbands findest Du alle Details zu den Standesregeln, falls Du Dich tiefer einlesen möchtest.

Der ADM (Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute)

Der ADM ist ein Wirtschaftsverband, der die Interessen der Markt- und Sozialforschungsinstitute in Deutschland vertritt. Aber es geht nicht nur um politische Lobbyarbeit. Der Verband kümmert sich auch um die Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs und entwickelt zusammen mit seinen Mitgliedern Qualitätsstandards und Berufsgrundsätze.

Grundlage ist der internationale Kodex zur Markt-, Meinungs- und Sozialforschung (ICC/ESOMAR). Da die deutschen Anforderungen teilweise noch strenger sind, wird dieser Kodex in Deutschland durch die sogenannte "Deutsche Erklärung" ergänzt.

ESOMAR (European Society for Opinion and Market Research)

ESOMAR ist eine globale Gemeinschaft von Forschern und Forschungsdienstleistern aus über 130 Ländern. Der ICC/ESOMAR-Kodex legt weltweit einheitliche Verhaltensrichtlinien fest, besonders was den Umgang mit privaten Daten angeht. Die Kontrolle der Einhaltung dieser Standards ist ein wichtiger Teil der Arbeit dieses Verbands.

Was bedeutet eine Verbandsmitgliedschaft konkret?

Wenn ein Marktforschungsinstitut Mitglied in einem der genannten Verbände ist, verpflichtet es sich zur Einhaltung strenger Vorschriften. Diese Richtlinien sind umfassend und schützen Dich als Teilnehmer effektiv.

Die wichtigsten Punkte:

  • Deine personenbezogenen Daten sind sicher und werden vertraulich behandelt
  • Die erhobenen Daten werden ausschließlich für Forschungszwecke verwendet
  • Eine Weitergabe Deiner Daten zu Werbezwecken ist streng untersagt
  • Alle datenschutzrechtlichen Vorgaben werden eingehalten

Verstöße gegen diese Regeln hätten für die Institute dramatische Folgen: Vom Ausschluss aus dem Verband bis zu massiven Reputationsschäden und wirtschaftlichen Einbußen. Kein seriöses Unternehmen würde das riskieren.

Bewertungen im Internet mit Vorsicht zu genießen

Bewertungen auf Vergleichsportalen können hilfreich sein, man sollte ihnen aber nicht blind vertrauen. Das gilt übrigens sowohl für positive als auch für negative Rezensionen.

Mittlerweile sollte jedem klar sein, dass Online-Bewertungen manipuliert werden können. Es gibt zwielichtige Plattformen, auf denen man hunderte gefälschte Bewertungen kaufen kann – egal ob positiv oder negativ.

Dazu kommt noch ein psychologischer Effekt: Menschen schreiben eher eine Bewertung, wenn sie schlechte Erfahrungen gemacht haben. Wer zufrieden ist, lässt sich meist nicht die Mühe machen. Das führt automatisch zu einem verzerrten Bild.

Was solltest Du also beachten, wenn Du Bewertungen liest?

Konzentriere Dich auf Kommentare, die sich auf konkrete Probleme beziehen. Besonders wichtig sind Aussagen zur Zahlungsmoral eines Portals. Wenn mehrere Nutzer berichten, dass Auszahlungen verschleppt oder verweigert werden, ist das ein ernstzunehmendes Warnsignal.

Weniger aussagekräftig sind dagegen Beschwerden über zu wenige Umfrageeinladungen oder niedrige Vergütungen. Die Anzahl der verfügbaren Umfragen hängt stark von Deinem Profil und Deiner Zielgruppe ab. Und auch die Vergütung variiert je nach demografischen Faktoren. Was für einen Nutzer gilt, muss für Dich nicht zutreffen.

Grundsätzlich gilt: Lass Dich nicht von zu vielen positiven Bewertungen blenden und auch nicht von zu vielen negativen Kommentaren abschrecken. Lies zwischen den Zeilen und achte auf wiederkehrende, konkrete Problembeschreibungen.

Das Betreiberunternehmen recherchieren

Hinter den meisten Umfrageportalen stehen Marktforschungsinstitute oder Felddienstleister. Diese Unternehmen tragen oft ganz andere Namen als die Portale selbst. Hinter "Ich liebe Umfragen" könnte beispielsweise die "XYZ Research GmbH" stehen.

Auf den Webseiten der Umfrageportale selbst wird selten über Verbandsmitgliedschaften informiert. Das ist auch logisch, denn diese Informationen richten sich hauptsächlich an potenzielle Geschäftskunden, nicht an Umfrageteilnehmer. Die meisten Nutzer wissen gar nicht, dass es solche Verbände gibt oder interessieren sich nicht dafür.

Wenn Du es genau wissen willst, schau einfach ins Impressum des Umfrageportals. Dort steht, welches Unternehmen dahintersteckt. Auf der Website dieses Unternehmens findest Du dann ausführliche Informationen zu etwaigen Mitgliedschaften in Fachverbänden.

Auch ohne Verbandsmitgliedschaft kann ein Portal seriös sein

Nicht jedes Portal ohne Verbandsmitgliedschaft ist automatisch unseriös. Es gibt durchaus Anbieter, die sorgfältig mit den Daten ihrer Mitglieder umgehen und zuverlässig auszahlen, auch wenn sie keinem Fachverband angehören.

Wir haben alle Portale, die wir auf unserer Seite vorstellen, über einen längeren Zeitraum selbst getestet. Keines davon hat uns mit Spam-Mails bombardiert oder Auszahlungen verschleppt. Sollten wir irgendwann negative Erfahrungen mit einem Anbieter machen, werden wir natürlich sofort darüber berichten.

Woran Du seriöse Umfrageportale erkennst

Diese Punkte helfen Dir dabei, einzuschätzen, ob ein Umfrageportal vertrauenswürdig ist:

Das Minimum – diese Dinge sollte jedes Portal haben:

  • Vollständiges Impressum mit allen Pflichtangaben
  • Datenschutzerklärung, die der DSGVO entspricht
  • Klare Informationen zu Vergütungen und Auszahlungen
  • Erreichbarer Kundensupport (E-Mail reicht, muss kein Telefon sein)

Pluspunkte, die für Seriosität sprechen:

  • Mitgliedschaft in einem Fachverband (BVM, DGOF, ADM oder ESOMAR)
  • Das Portal existiert schon länger und hat einen guten Ruf
  • Überwiegend positive Bewertungen von echten Nutzern
  • Die Website ist SSL-verschlüsselt (erkennst Du am https:// in der Adresszeile)
  • Das Betreiberunternehmen ist transparent und leicht zu finden

Warnsignale – Finger weg, wenn:

  • Kein Impressum vorhanden ist oder wichtige Angaben fehlen
  • Unrealistisch hohe Verdienstversprechen gemacht werden ("500€ pro Woche garantiert!")
  • Du Geld zahlen sollst, um Mitglied zu werden
  • Es keine Datenschutzerklärung gibt
  • Viele Nutzer sich über verweigerte Auszahlungen beschweren

Unsere Top-Empfehlungen

Auf unserer Seite findest Du detaillierte Tests zu über 30 deutschsprachigen Umfrageportalen. Diese Anbieter schneiden bei uns aktuell am besten ab:

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Fazit

Mit ein bisschen Recherche lassen sich seriöse Umfrageportale gut von schwarzen Schafen unterscheiden. Das Wichtigste ist die Mitgliedschaft in einem Fachverband – das ist das stärkste Qualitätsmerkmal, das es gibt.

Aber auch Portale ohne Verbandsmitgliedschaft können vertrauenswürdig sein, wenn sie transparent arbeiten, klare Auszahlungsbedingungen haben und einen guten Ruf genießen.

Mein Tipp: Fang mit etablierten Portalen an, die Mitglied in einem der genannten Verbände sind. Bei neuen Anbietern kannst Du erstmal vorsichtig testen, bevor Du viel Zeit investierst. Schau ins Impressum, lies ein paar Bewertungen und achte auf die Warnsignale, die ich Dir genannt habe.

In unserem Blog halten wir Dich regelmäßig über neue Entwicklungen auf dem Laufenden – von neuen Portalen über Änderungen bei bestehenden Anbietern bis hin zu Tipps, wie Du Deine Einnahmen optimieren kannst.