Wer in Österreich nach Möglichkeiten sucht, online Geld zu verdienen, stößt früher oder später auf Umfragepanels. Opiday gehört zu den international ausgerichteten Plattformen, die auch österreichische Teilnehmer ansprechen. Das französische Unternehmen Riba Media betreibt das Portal in zahlreichen Ländern und bietet eine deutschsprachige Version an, die du auch von Österreich aus nutzen kannst. Das Panel arbeitet als Aggregator, bündelt also Umfragen verschiedener Marktforschungsnetzwerke auf einer zentralen Plattform. Nach eigenen Angaben zählt Opiday weltweit über sechs Millionen Nutzer.
Die Plattform wirbt mit Vergütungen von bis zu sieben Euro pro Umfrage und mehr als 130 verschiedenen Auszahlungsmöglichkeiten. Darunter findest du PayPal, Visa-Geschenkkarten und Amazon-Gutscheine. Besonders interessant ist die vergleichsweise niedrige Auszahlungsgrenze von 1.000 Punkten, was etwa 8,60 Euro entspricht. Du musst also nicht ewig Punkte sammeln, bis du dir etwas auszahlen lassen kannst. Allerdings gibt es auch Schattenseiten, auf die wir im Test gestoßen sind. Die extrem hohe Screenout-Rate und strenge Inaktivitätsregeln können die Nutzung deutlich erschweren.
Anmeldung und erste Einrichtung
Die Registrierung bei Opiday funktioniert schnell und unkompliziert. Du brauchst eine gültige E-Mail-Adresse und ein Passwort. Bei der E-Mail-Adresse gelten klare Vorgaben: Sie muss zwischen 6 und 50 Zeichen lang sein und darf nur Buchstaben, Zahlen und Punkte enthalten. Beim Passwort sind die Anforderungen strenger. Es muss zwischen 8 und 20 Zeichen lang sein und mindestens einen Großbuchstaben, einen Kleinbuchstaben sowie eine Zahl enthalten. Nach dem Absenden des Formulars bestätigst du die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und kannst direkt loslegen.
Direkt nach der Anmeldung solltest du deinen Profilfragebogen ausfüllen. Dieser erfasst demografische Angaben wie Alter, Geschlecht, Haushaltsgröße, Familienstand, Beruf und Konsumgewohnheiten. Diese Informationen helfen der Plattform dabei, dir passende Umfragen zuzuweisen. Bei unserem Test hat sich gezeigt, dass der Fragebogen recht umfangreich ausfällt und einige Minuten Zeit in Anspruch nimmt. Je vollständiger du dein Profil ausfüllst, desto besser passen die Umfragen zu dir.
Bei der ersten Auszahlung kann Opiday zusätzliche Nachweise verlangen. Dazu gehören dein vollständiger Name, deine Wohnadresse, deine Telefonnummer oder sogar eine Ausweiskopie. Diese Maßnahme dient der Betrugskontrolle und ist in den AGB klar geregelt. Du solltest also damit rechnen, dass eine Verifizierung erforderlich werden kann, bevor du dein erstes Guthaben erhältst.
Das Umfrageangebot in der Praxis
Opiday stellt dir täglich neue Umfragen zu unterschiedlichen Themen zur Verfügung. Die Bandbreite reicht von Produktbewertungen über Dienstleistungen bis hin zu allgemeinem Konsumverhalten. Auf deinem Dashboard siehst du vor dem Start jeder Umfrage die geschätzte Dauer und die Punktzahl, die du dafür erhältst. Die Länge der Studien variiert stark, wobei viele als kurz und übersichtlich beschrieben werden.
Wie viele Umfragen dir tatsächlich zur Verfügung stehen, hängt stark von deinem Profil ab. Während unserer Testphase haben wir festgestellt, dass die Anzahl verfügbarer Studien schwankt. Manche Tage bringen mehrere Einladungen, an anderen Tagen ist das Angebot deutlich geringer. Diese Schwankungen sind bei Panel-Plattformen durchaus üblich und hängen von deinen demografischen Merkmalen sowie aktuellen Studienbedürfnissen ab.
Das größte Problem bei Opiday sind die Screenouts. Ein Screenout bedeutet, dass du nach einigen Einstiegsfragen aus der Umfrage ausgeschlossen wirst, weil dein Profil nicht zur gesuchten Zielgruppe passt. In der Praxis passiert das extrem häufig. Nutzerberichte sprechen von Screenout-Raten von bis zu 70 Prozent. Das bedeutet, dass du bei zehn gestarteten Umfragen womöglich nur drei tatsächlich abschließen kannst. Diese hohe Rate empfinden viele als sehr frustrierend.
Laut FAQ bietet Opiday manchmal eine kleine Entschädigung für die aufgewendete Zeit bei Screenouts. In der Praxis scheint diese Regelung aber nicht konsequent umgesetzt zu werden. Häufig erhältst du für die bereits investierte Zeit überhaupt keine Vergütung, selbst wenn du mehrere Minuten in eine Umfrage gesteckt hast. Das schmälert die effektive Vergütung erheblich und kann auf Dauer demotivierend wirken.
Ein weiterer kritischer Punkt betrifft stornierte Umfragen. Laut den AGB können von Partnerplattformen stornierte Umfragen jederzeit rückwirkend abgezogen werden. Das bedeutet, dass dir bereits gutgeschriebene Punkte wieder weggenommen werden können, wenn eine Umfrage nachträglich für ungültig erklärt wird. Diese Regelung sorgt für Unsicherheit, da dein Punktestand theoretisch nie wirklich sicher ist, bevor du eine Auszahlung vorgenommen hast.
Punktesystem und Vergütung
Opiday arbeitet mit einem internen Punktesystem. Für jede abgeschlossene Umfrage erhältst du Punkte, deren Anzahl sich nach Länge und Komplexität der Studie richtet. Der Umrechnungskurs ist klar definiert: 1.000 Punkte entsprechen 10 US-Dollar, was aktuell etwa 8,60 Euro entspricht. Dieser Wert unterliegt natürlich Wechselkursschwankungen.
Die Plattform wirbt mit Vergütungen von bis zu sieben Euro pro Umfrage. In der Praxis liegen die tatsächlichen Beträge meist deutlich darunter. Die meisten Standard-Umfragen bringen dir niedrigere Vergütungen ein. Du solltest also realistische Erwartungen haben und nicht davon ausgehen, dass du regelmäßig die beworbenen Höchstvergütungen erhältst.
Die Auszahlungsschwelle liegt bei 1.000 Punkten. Sobald du diese Marke erreicht hast, kannst du eine Auszahlung beantragen. Im Vergleich zu vielen anderen Panels ist diese Schwelle erfreulich niedrig. Allerdings solltest du die hohe Screenout-Rate einkalkulieren, die den Weg zur Auszahlungsschwelle deutlich verlängert.
Auszahlung und Belohnungen
Opiday bietet dir eine breite Auswahl an Auszahlungsmöglichkeiten. Die Plattform wirbt mit mehr als 130 verschiedenen Marken, wobei die Verfügbarkeit je nach Land unterschiedlich sein kann. Für den österreichischen Markt stehen unter anderem PayPal-Guthaben, Visa-Geschenkkarten und Amazon-Gutscheine zur Verfügung. Die Abwicklung erfolgt über den externen Dienstleister TREMENDOUS.com, der die Rewards verwaltet und versendet.
Bei den Auszahlungsfristen gibt es einen Widerspruch zwischen den offiziellen Geschäftsbedingungen und den Marketing-Aussagen. In den AGB ist klar geregelt, dass Auszahlungen innerhalb von 15 Tagen nach Validierung der Anfrage erfolgen. Auf der How-it-works-Seite verspricht Opiday hingegen, dass Geld oder Gutscheine fast sofort direkt an deine E-Mail-Adresse gesendet werden. Diese unterschiedlichen Aussagen können verwirrend sein.
Bei unserem Test haben wir festgestellt, dass die Auszahlungen in der Praxis tatsächlich oft schneller erfolgen als die rechtlich zugesicherten 15 Tage. Viele Nutzerberichte bestätigen schnelle und zuverlässige Auszahlungen. Offenbar klappt die Abwicklung in den meisten Fällen deutlich zügiger. Dennoch solltest du dich auf die in den AGB genannte Frist einstellen und nicht automatisch von einer sofortigen Zahlung ausgehen.
Gebühren für Auszahlungen werden in den offiziellen Dokumenten nicht genannt. Du kannst also davon ausgehen, dass die Auszahlung selbst kostenfrei ist. Bei PayPal-Überweisungen oder Währungsumrechnungen können allerdings externe Gebühren anfallen, auf die Opiday keinen Einfluss hat.
Inaktivitätsregeln und Kontoverwaltung
Opiday hat sehr strenge Regeln zur Inaktivität. Du musst innerhalb der ersten 30 Tage nach Registrierung aktiv sein. Danach gilt die Regel, dass du in jedem 90-Tage-Zeitraum mindestens einmal teilnehmen musst. Wenn du diese Anforderung nicht erfüllst, werden alle deine Punkte ungültig. Nach 365 Tagen Inaktivität wird dein Account suspendiert und alle Gewinne gehen verloren. Diese Regelung ist deutlich strenger als bei vielen anderen Panels und schränkt deine Flexibilität ein.
Diese Inaktivitätsregelung kann besonders für österreichische Nutzer problematisch sein, die das Panel nur gelegentlich nutzen möchten. Wenn du beispielsweise im Sommer mehrere Wochen Urlaub machst oder aus anderen Gründen eine längere Pause einlegst, kann das schnell zu einem Punkteverfall führen. Du musst also regelmäßig aktiv bleiben, um deine gesammelten Punkte nicht zu verlieren.
Die Nutzung von VPNs ist bei Opiday ausdrücklich verboten. Diese Regelung findet sich klar in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen und wird strikt durchgesetzt. Auch Mehrfachkonten sind untersagt. Du darfst maximal ein Konto pro Person und Haushalt führen. Verstöße gegen diese Regeln können zur Sperrung deines Accounts führen.
Seriosität und Sicherheit
Opiday wird von der klar benannten Firma Riba Media SASU betrieben. Die Plattform verfügt über vollständige Allgemeine Geschäftsbedingungen, eine ausführliche Datenschutzerklärung und eine Gift-Policy, die alle öffentlich zugänglich sind. Diese formale Transparenz ist grundsätzlich positiv zu bewerten.
Externe Sicherheitsscanner wie ScamAdviser bewerten die Website als vertrauenswürdig. ScamAdviser stuft opiday.com als sehr wahrscheinlich nicht betrügerisch ein und vergibt einen durchschnittlich bis guten Trust-Score. Gridinsoft kommt zu einem ähnlichen Ergebnis mit einem Trust-Score von 70 von 100 Punkten und der Einschätzung, dass die Website seriös wirkt. Allerdings mahnt Gridinsoft auch zur Vorsicht nach dem Prinzip "trust but verify".
Auf Trustpilot erreicht Opiday einen TrustScore von 4,3 von 5 Sternen bei etwa 5.500 Bewertungen. 59 Prozent der Bewertungen vergeben fünf Sterne, während nur 5 Prozent einen Stern vergeben. Allerdings weist Trustpilot darauf hin, dass das Unternehmen möglicherweise nicht unterstützte Einladungsmethoden nutzt, was die Bewertungen leicht verzerren kann. Diese Praxis ist bei vielen Panel-Betreibern üblich, um mehr positive Bewertungen zu sammeln.
Die Datenschutzerklärung nennt Riba Media als Verantwortlichen und betont den Schutz personenbezogener Daten. Du hast die üblichen DSGVO-Rechte auf Auskunft, Berichtigung und Löschung deiner Daten. Besonders hervorgehoben wird, dass keine Übermittlung deiner Daten außerhalb der Europäischen Union stattfindet.
Hier zeigt sich allerdings ein möglicher Widerspruch. Externe Analysen identifizieren die technische Infrastruktur mit Standort USA, konkret bei Cloudflare Inc. Wenn die Server tatsächlich in den USA stehen, wäre das technisch ein Datentransfer außerhalb der EU. Opiday könnte sich auf zusätzliche Schutzmechanismen wie Standardvertragsklauseln stützen, erklärt dies aber nicht explizit. Diese Unklarheit ist kritisch zu sehen.
Einordnung und Bewertung
Opiday positioniert sich als stark internationalisiertes Panel mit Präsenz in vielen Ländern. Die Plattform arbeitet mit einem klaren Belohnungssystem: Fester Umrechnungskurs von 1.000 Punkten zu etwa 8,60 Euro, großer Katalog mit über 130 Marken und Auszahlung über den etablierten Dienstleister Tremendous. Die niedrige Auszahlungsschwelle ist im Vergleich zu vielen anderen Panels vorteilhaft. Du musst also nicht ewig sparen, bis du dir deine erste Vergütung auszahlen lassen kannst.
Die starke Präsenz auf Trustpilot mit vielen Bewertungen sorgt für Transparenz. Du kannst dir ein relativ gutes Bild von den Erfahrungen anderer Nutzer machen. Die grundsätzlich positive Bewertung zeigt, dass viele Menschen mit der Plattform zufrieden sind. Die Auszahlungen funktionieren laut vielen Nutzererfahrungen zuverlässig.
Allerdings gibt es auch erhebliche Schwachpunkte. Die extrem hohe Screenout-Rate ist das größte Problem. Wenn du tatsächlich nur etwa 30 von 100 Umfragen abschließen kannst, schmälert das die effektive Vergütung massiv. Die fehlende oder unzureichende Entschädigung für Screenouts verschärft dieses Problem noch. Die strengen Inaktivitätsregeln mit Punkteverfall sind ebenfalls kritisch. Du musst regelmäßig aktiv sein, sonst verlierst du deine gesammelten Punkte.
Die Diskrepanz zwischen den marketingseitigen Versprechen (fast sofortige Auszahlung) und den rechtlich zugesicherten Fristen (bis zu 15 Tage) ist ein weiterer Minuspunkt. Auch wenn die Auszahlung in der Praxis oft schnell klappt, sollten die offiziellen Geschäftsbedingungen und die Werbeaussagen nicht im Widerspruch zueinander stehen.
Für österreichische Nutzer funktioniert Opiday grundsätzlich genauso wie in anderen Ländern. Es gibt keine speziellen Besonderheiten oder Einschränkungen für Österreich. Die Plattform eignet sich für dich, wenn du mit hohen Screenout-Raten umgehen kannst, regelmäßig aktiv sein möchtest und die niedrige Auszahlungsschwelle schätzt. Wenn du hingegen Wert auf faire Screenout-Vergütung legst und flexibel bleiben möchtest, ohne regelmäßig teilnehmen zu müssen, solltest du dir andere Panels genauer anschauen.